Mittwoch, 14. Juni

Arztsprüche

Was besonders nervt

von Marie Mertens

“Schwester, das Skalpell bitte”, “Das wird schon” oder “Sie müssen abnehmen” – klischeehaftere Arztsprüche gibt es wohl nicht. Wir klären, wie sie bei den Patienten ankommen und auf welche Sprüche man lieber verzichten sollte.

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Markus Winkler | unsplash.com

Ärzte jonglieren nicht nur gekonnt mit Skalpell und Co., sondern scheinen auch ein schier unendliches Repertoire an klischeehaften Sprüchen zu haben. Wenn sie nicht gerade einen Fachausdruck an den anderen aneinanderreihen, liegen nämlich klischeehafte Sprüche ganz hoch im Kurs.

„Schwester, das Skalpell bitte“. Dieser Spruch gilt wohl als der klischeehafteste, den ein Chirurg während einer OP sagen kann. Die meisten denken bei diesem Satz direkt an Dr. Brinkmann aus der Schwarzwaldklinik in seinem grünen Kittel, wenn er einen komplizierten Fall vor sich liegen hat. In der Realität wird allerdings auf die Höflichkeitsformel verzichtet. Ein befehlendes „Skalpell!“ liegt heute an der Tagesordnung.

Zu den bekanntesten Arztsprüchen gehört ebenfalls der Klassiker „Das kriegen wir schon hin“. Er kann die Patienten in einer ernsten Situation beruhigen, nach mehrmaligen Wiederholen nervt er allerdings schnell. Vor allem wenn sich die gesundheitliche Situation über einen längeren Zeitraum nicht verbessert, geht er den Patienten auf die Nerven.

Zu der lustigen Spezies der Ärzte gehören definitiv Zahnärzte. Auf ein „Tut das hier weh?“ folgt ein schmerzvoller Luftstrahl, der im ganzen Körper zu spüren ist. Die Antwort hat sich damit erübrigt. Auch auf weitere Fragen, die einem der Zahnarzt während der Behandlung stellt, wird nur in den seltensten Fällen geantwortet. Wie auch, wenn zwei Hände mit Bohrer und Sauger im Mund rumwerkeln.

Die unangefochtenen Lieblingssprüche aller Fachärzte sind jedoch „Sie müssen abnehmen“, „Unbedingt das Rauchen einstellen“ und „Sport treiben“. Ob man nur ein Zwicken im Knie verspürt oder einem schon nach wenigen Treppenstufen die Puste ausgeht, das Gewicht ist immer Schuld.

Nicht nur Ärzte bedienen sich gerne an klischeehaften Sprüchen, auch die Arzthelferinnen hauen einen Klassiker nach dem anderen raus. „Welche Krankenkasse?“ wird oft noch vor dem Leiden gefragt und ein „Nehmen sie bitte noch kurz im Wartezimmer Platz“ soll deutlich machen, dass man das besagte Zimmer nicht unter einer Stunde Wartezeit verlassen wird. Sollte man wirklich ernsthaft erkranken und zu einem Spezialisten müssen, begegnet einem meist schon am Telefon ein unfreundliches „Den nächsten Termin haben wir erst in frühesten vier Monaten frei“.

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