Facharztausbildung - Fachweiterbildung

Endokrinologie und Diabetologie

24. September 2025
Redaktion ichbinarzt

Endokrinologie und Diabetologie befassen sich mit der Diagnostik und Behandlung hormoneller und stoffwechselbedingter Erkrankungen, insbesondere des Diabetes mellitus. Die Weiterbildungsdauer beträgt 72 Monate.

Illustration einer Blutzuckermessung am Finger, thematisch passend zur Endokrinologie und Diabetologie.

Die Endokrinologie und Diabetologie befasst sich mit Störungen hormonproduzierender Organe, Stoffwechselerkrankungen und Diabetes mellitus. Dazu gehören Erkrankungen der Schilddrüse, Hypophyse, Nebenniere und des Pankreas, hormonelle Tumoren, Adipositas und Störungen des Knochenstoffwechsels. In der klinischen Praxis stehen Diagnostik, konservative Therapie, Betreuung von Diabetespatient:innen und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Onkologie, Kardiologie, Gynäkologie und Pädiatrie im Vordergrund.

Dauer und Struktur der Facharztausbildung

Die Facharztausbildung dauert 72 Monate.

Die Weiterbildungsordnung (WBO) wird von den Landesärztekammern erlassen und legt Struktur und Ablauf fest. Sie definiert, welche Ärztinnen und Ärzte in Verbindung mit einer Weiterbildungsstätte eine Weiterbildungsermächtigung besitzen und welchen Umfang diese Befugnis abdeckt. Nicht jede Weiterbildungsstätte verfügt über die volle Ausbildungsbefugnis.

Die Weiterbildungsordnungen der Landesärztekammern unterscheiden sich in Aufbau und Inhalt nur geringfügig. Ein Wechsel zwischen den Kammerbereichen ist daher während der Facharztausbildung in der Regel problemlos möglich.

Die Weiterbildungszeit gliedert sich wie folgt:

  • 36 Monate in Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie
  • 24 Monate in der stationären Patientenversorgung
  • 24 Monate in mindestens zwei weiteren Facharztkompetenzen der Inneren Medizin
  • 6 Monate in der Notfallaufnahme
  • 6 Monate in der Intensivmedizin

Anzahl Ärztinnen und Ärzte in der Endokrinologie und Diabetologie

In Deutschland sind zum Stichtag 31.12.2024 625 Ärztinnen und Ärzte mit der Facharztbezeichnung Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie registriert. Davon sind 606 berufstätig.

  • Fachärztinnen und Fachärzte insgesamt: 625 (606 berufstätig)
  • Ambulant tätig: ca. 210 (~34 %)
  • Stationär tätig: ca. 360 (~58 %)

Einordnung: Im Vergleich zu anderen internistischen Schwerpunkten wie Kardiologie oder Gastroenterologie ist die Endokrinologie und Diabetologie ein kleineres Fachgebiet, das jedoch stark an Bedeutung gewinnt – insbesondere aufgrund der hohen Prävalenz von Diabetes mellitus.

Aktuelle Stellenanzeigen in der Endokrinologie und Diabetologie

Jobs

Stellenangebote in allen Karrierestufen – von der Weiterbildung bis zu leitenden Positionen im Fachbereich Angiologie.

Jetzt finden

Arbeitsbereiche

Endokrinologinnen und Diabetologinnen arbeiten in Kliniken, spezialisierten Schwerpunktpraxen, Diabeteszentren und universitären Einrichtungen. Stationär übernehmen sie die Behandlung komplexer Stoffwechsel- und Hormonstörungen, die Betreuung diabetischer Folgeerkrankungen sowie die interdisziplinäre Versorgung von Patient:innen mit endokrinologischen Tumoren.

Ambulant liegt der Fokus auf der Betreuung von Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2, der Therapie von Adipositas, Schilddrüsenerkrankungen und Osteoporose sowie der Langzeitversorgung bei endokrinologischen Störungen. Ein wichtiger Bestandteil ist die patientenorientierte Schulung, Prävention und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Hausärzt:innen, Pädiatrie, Gynäkologie und Ernährungsmedizin. Forschung und Lehre sind eng mit der Weiterentwicklung neuer Therapiestrategien, Insulin- und Medikamententechnologien sowie Präventionsprogrammen verbunden.

Spezialisierungsmöglichkeiten

Das Fachgebiet bietet Ärztinnen und Ärzten verschiedene Möglichkeiten zur Vertiefung, sowohl im Bereich komplexer Hormonstörungen als auch bei metabolischen Erkrankungen.

  • Diabetologie (Therapie, Prävention, Technologien wie Insulinpumpen)
  • Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenerkrankungen
  • Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen
  • Endokrine Onkologie
  • Stoffwechselmedizin (Adipositas, Lipidstoffwechselstörungen)

Versorgungsschwerpunkte und Perspektiven

In Deutschland sichern spezialisierte Praxen, Ambulanzen und Schwerpunktzentren die langfristige Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Diabetes und anderen Stoffwechselerkrankungen. Kliniken mit endokrinologischen Abteilungen konzentrieren sich auf die Behandlung komplexer Fälle, hormoneller Tumoren und schwerer Komplikationen.

Mit der steigenden Zahl an Menschen mit Diabetes und der wachsenden Relevanz endokriner Erkrankungen nimmt die Nachfrage nach spezialisierten Fachärztinnen und Fachärzten deutlich zu. Prävention, moderne Insulintherapien und interdisziplinäre Versorgungskonzepte werden künftig eine noch größere Rolle spielen.

Zusammenfassung

Die Facharztausbildung Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie dauert 72 Monate und verbindet internistische Grundlagen mit der spezialisierten Betreuung hormoneller und metabolischer Erkrankungen. Ärztinnen und Ärzte arbeiten stationär und ambulant in Kliniken, Praxen und Zentren, übernehmen Aufgaben in Prävention, Diagnostik und Langzeittherapie und können sich in verschiedenen Teilbereichen spezialisieren. Angesichts der hohen Krankheitslast durch Diabetes mellitus ist das Fachgebiet von wachsender gesundheitspolitischer und gesellschaftlicher Bedeutung.

Weiterführende Informationen und Links