Facharztausbildung - Fachweiterbildung

Innere Medizin und Gastroenterologie

22. September 2025
Redaktion ichbinarzt

Gastroenterologie befasst sich mit der Diagnostik, Behandlung und Prävention von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sowie der damit verbundenen Organe. Die Weiterbildungsdauer beträgt 72 Monate.

Die Gastroenterologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin. Sie umfasst die Abklärung und Therapie von Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, des Darms, der Leber, der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse. Dazu gehören funktionelle Störungen ebenso wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Infektionen oder Tumorerkrankungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in endoskopischen Verfahren wie Gastroskopie, Koloskopie und ERCP. Schnittstellen bestehen zur Viszeralchirurgie, Onkologie, Radiologie und Ernährungsmedizin.

Dauer und Struktur der Facharztausbildung

Die Facharztausbildung dauert 72 Monate.

Die Weiterbildungsordnung (WBO) wird von den Landesärztekammern erlassen und legt Struktur und Ablauf fest. Sie definiert, welche Ärztinnen und Ärzte in Verbindung mit einer Weiterbildungsstätte eine Weiterbildungsermächtigung besitzen und welchen Umfang diese Befugnis abdeckt. Nicht jede Weiterbildungsstätte verfügt über die volle Ausbildungsbefugnis.

Die Weiterbildungsordnungen der Landesärztekammern unterscheiden sich in Aufbau und Inhalt nur geringfügig. Ein Wechsel zwischen den Kammerbereichen ist daher während der Facharztausbildung in der Regel problemlos möglich.

Die Weiterbildungszeit gliedert sich wie folgt

  • 36 Monate in Innere Medizin und Gastroenterologie
  • 24 Monate in der stationären Patientenversorgung
  • 24 Monate in mindestens zwei weiteren Facharztkompetenzen der Inneren Medizin
  • 6 Monate in der Notfallaufnahme
  • 6 Monate in der Intensivmedizin
Weiterbildungsbefugnisse Gastroenterologie

Facharztausbildung

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Anzahl Ärzte und Ärztinnen in der Gastroenterologie

Laut Bundesärztestatistik 2024 sind bundesweit 5.436 Ärztinnen und Ärzte in der Gastroenterologie tätig.

  • Fachärztinnen und Fachärzte für Innere Medizin und Gastroenterologie: ca. 5.200
  • Schwerpunktweiterbildungen und Teilgebiete: ca. 200
  • Ambulant tätig: rund 2.700 (ca. 50 %)
  • Stationär tätig: rund 2.700 (ca. 50 %)

Im Verhältnis zur Gesamtzahl der Ärztinnen und Ärzte in der Inneren Medizin (74.877) macht die Gastroenterologie etwa 7 % aus. Damit gehört sie zu den größeren Teilgebieten innerhalb der Inneren Medizin.

Arbeitsbereiche

Gastroenterologinnen und Gastroenterologen arbeiten in Kliniken, Fachpraxen und spezialisierten Zentren. In der stationären Versorgung übernehmen sie die Abklärung komplexer Krankheitsbilder, die Betreuung von Patientinnen und Patienten mit chronischen Lebererkrankungen sowie die Durchführung endoskopischer Eingriffe. Im ambulanten Bereich stehen Prävention, Diagnostik, die Nachsorge chronischer Erkrankungen und Vorsorgeuntersuchungen wie Darmkrebs-Screening im Vordergrund. Forschung und Lehre sind eng mit dem Fachgebiet verknüpft, insbesondere im Bereich neuer endoskopischer Verfahren und moderner Therapien bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

Spezialisierungsmöglichkeiten

Die Gastroenterologie bietet verschiedene Möglichkeiten zur weiteren Schwerpunktbildung, die eine Vertiefung der klinischen Tätigkeit erlauben:

  • Endoskopische Interventionen (z. B. ERCP, endoskopische Ultraschallverfahren)
  • Hepatologie (Lebererkrankungen, Transplantationsmedizin)
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
  • Onkologische Gastroenterologie
  • Ernährungsmedizin
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Versorgungsschwerpunkte und Perspektiven

Die gastroenterologische Versorgung in Deutschland ist eng mit der stationären und ambulanten Inneren Medizin verzahnt. Neben zahlreichen Fachpraxen existieren spezialisierte Schwerpunktzentren, die vor allem in der Behandlung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen und hepatologischer Krankheitsbilder führend sind. In Kliniken sind gastroenterologische Abteilungen fester Bestandteil der internistischen Versorgung und mit interdisziplinären Zentren für Onkologie und Chirurgie verbunden.

Zusammenfassung

Die Gastroenterologie ist ein großes Teilgebiet der Inneren Medizin mit klarer Struktur in der Facharztausbildung. Im Mittelpunkt stehen Erkrankungen des Verdauungssystems, endoskopische Verfahren und die Behandlung chronischer Krankheitsbilder. Der Fachbereich bietet vielfältige Arbeitsfelder in Klinik und Praxis sowie zahlreiche Spezialisierungsoptionen. Mit rund 7 % Anteil an der Inneren Medizin gehört die Gastroenterologie zu den zentralen Disziplinen für die internistische Versorgung.