Facharztausbildung - Fachweiterbildung

Innere Medizin und Kardiologie

22. September 2025
Redaktion ichbinarzt

Kardiologie befasst sich mit der Diagnostik, Behandlung und Prävention von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Die Weiterbildungsdauer beträgt 72 Monate

Die Kardiologie ist das Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufsystems befasst. Dazu zählen die Diagnostik und Therapie von Herzinsuffizienz, Rhythmusstörungen, Herzklappenerkrankungen und koronarer Herzerkrankung.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf interventionellen Verfahren wie Katheterinterventionen, der Echokardiographie und der kardiologischen Intensivmedizin. Wichtige Schnittstellen bestehen zur Angiologie, Pneumologie, Notfall- und Intensivmedizin sowie zur Herzchirurgie.

Dauer und Struktur der Facharztausbildung

Die Facharztausbildung dauert 72 Monate.

Die Weiterbildungsordnung (WBO) wird von den Landesärztekammern erlassen und legt Struktur und Ablauf fest. Sie definiert, welche Ärztinnen und Ärzte in Verbindung mit einer Weiterbildungsstätte eine Weiterbildungsermächtigung besitzen und welchen Umfang diese Befugnis abdeckt. Nicht jede Weiterbildungsstätte verfügt über die volle Ausbildungsbefugnis.

Die Weiterbildungsordnungen der Landesärztekammern unterscheiden sich in Aufbau und Inhalt nur geringfügig. Ein Wechsel zwischen den Kammerbereichen ist daher während der Facharztausbildung in der Regel problemlos möglich.

Die Weiterbildungszeit gliedert sich wie folgt:

  • 36 Monate in Innere Medizin und Kardiologie
  • 24 Monate in der stationären Patientenversorgung
  • 24 Monate in mindestens zwei weiteren Facharztkompetenzen der Inneren Medizin
  • 6 Monate in der Notfallaufnahme
  • 6 Monate in der Intensivmedizin

Anzahl Ärztinnen und Ärzte in der Kardiologie

Laut Bundesärztestatistik 2024 sind in Deutschland 7.992 Ärztinnen und Ärzte im Fachbereich Kardiologie tätig.

  • Fachärztinnen und Fachärzte für Innere Medizin und Kardiologie: 7.827
  • Weitere Teilgebiete / Schwerpunkte: 165

Davon sind schätzungsweise rund 5.600 stationär tätig (ca. 70 %) und etwa 2.400 ambulant (ca. 30 %).

Im Verhältnis zur Gesamtzahl der Ärztinnen und Ärzte in der Inneren Medizin (63.368) macht die Kardiologie rund 13 %aus. Damit gehört sie zu den größeren Teilgebieten der Inneren Medizin.

Arbeitsbereiche

Kardiologinnen und Kardiologen arbeiten in Akutkrankenhäusern, spezialisierten Herzzentren, Rehabilitationskliniken sowie in kardiologischen Praxen und MVZ.
Zu den zentralen Tätigkeiten gehören:

  • stationäre und ambulante Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herz- und Kreislauferkrankungen
  • Durchführung diagnostischer Verfahren wie Echokardiographie, Belastungstests und Herzkatheteruntersuchungen
  • interventionelle Therapien bei Herzrhythmusstörungen und koronarer Herzkrankheit
  • Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz und nach Herztransplantationen

Forschung und universitäre Lehre sind eng mit dem Fach verbunden, insbesondere im Bereich neuer Medikamente, interventioneller Verfahren und kardiologischer Bildgebung.

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Spezialisierungsmöglichkeiten

Innerhalb der Kardiologie bestehen verschiedene Optionen zur weiteren Spezialisierung, etwa in:

  • interventioneller Kardiologie
  • Rhythmologie
  • Herzinsuffizienz- und Transplantationsmedizin
  • kardiologischer Intensivmedizin

Versorgungsschwerpunkte und Perspektiven

Die Kardiologie ist einer der größten Bereiche der Inneren Medizin und zentral in der stationären wie ambulanten Versorgung verankert. Jährlich werden zahlreiche Patientinnen und Patienten mit akuten Herzinfarkten, Herzinsuffizienz oder Rhythmusstörungen behandelt. Durch die steigende Lebenserwartung und die Zunahme chronischer Erkrankungen wächst der Bedarf an kardiologischer Expertise kontinuierlich. Herzzentren, Universitätskliniken und spezialisierte Abteilungen bündeln die stationäre Versorgung, während die ambulante Kardiologie die langfristige Betreuung sicherstellt.

Zusammenfassung

Die Kardiologie ist ein bedeutendes Teilgebiet der Inneren Medizin mit einem klar strukturierten Weiterbildungsgang über 72 Monate. Im Zentrum stehen die Diagnostik und Therapie von Herz- und Kreislauferkrankungen, die Durchführung interventioneller Verfahren, die Intensivmedizin sowie die Nachsorge. Ärztinnen und Ärzte finden vielfältige Arbeitsfelder in Kliniken, Herzzentren und Praxen sowie attraktive Spezialisierungsmöglichkeiten. Mit einem Anteil von 13 % an allen Internistinnen und Internisten ist die Kardiologie ein großes und stark nachgefragtes Fachgebiet.

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