Müll, Mikroplastik und Gesundheit
Unser Lebensstil produziert täglich Müllberge – oft aus Plastik. Was wir wegwerfen, landet über Umwege wieder in unserer Nahrungskette.
„Jeder isst eine Kreditkarte pro Woche.“ – mit dieser Schlagzeile machte die Hannoversche Allgemeine auf das Problem Mikroplastik aufmerksam. Tatsächlich zeigt sich: Müll und Plastikabfälle sind nicht nur ein Umweltproblem, sondern eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit. Während der Corona-Pandemie wurde die Müllflut durch Lieferdienste und Onlinehandel noch sichtbarer. Mit dem Export von Abfällen verlagern wir die Folgen nach Asien und Afrika – doch am Ende kehrt Mikroplastik über Nahrung und Wasser zu uns zurück.
Ursachen und Folgen der Müllflut
Verschmutzter Plastikmüll
Lebensmittelreste an Plastik bieten ideale Brutplätze für Mücken, Fliegen und andere Krankheitsüberträger. Krankheiten wie Typhus, Malaria oder Tuberkulose können sich dadurch schneller verbreiten.
Verschmutztes Grundwasser
Mikroplastik gelangt aus unsachgemäß entsorgtem Plastik in Grundwasser und Flüsse. Fische und Tiere nehmen die Partikel auf, die Schäden im Organismus verursachen. Über die Nahrungskette landet Mikroplastik zurück auf unserem Teller.
Verseuchte Äcker und Gärten
Mülldeponien breiten sich aus und vernichten landwirtschaftliche Flächen. In Regionen mit Bevölkerungswachstum verschärft dies die Versorgungslage zusätzlich.
Gefährdete Müllsammler
In vielen Ländern sind Menschen gezwungen, Müll auf Deponien zu sammeln und weiterzuverwerten. Dabei setzen sie sich giftigen Dämpfen, Bakterien und krebserregenden Stoffen aus – mit schweren Folgen für Augen, Haut, Atemwege und Langzeitgesundheit.
Verantwortung der Industrieländer
Industrieregionen wie Europa, Nordamerika und China konsumieren auf Kosten anderer. Abfälle werden exportiert, Umwelt und Menschen vor Ort geschädigt. Doch Mikroplastik macht nicht Halt an Grenzen – es kehrt in die Nahrungskette zurück und betrifft langfristig auch die Verursacher.
Was können wir tun? Die R-Regeln
Rethink
Nachdenken vor dem Kauf: Ist das Produkt wirklich nötig? Nichtkaufen ist die effektivste Müllvermeidung.
Reject
Unnötige Verpackungen ablehnen. Auf Plastiktüten verzichten und beim Einkauf auf alternative Verpackungen bestehen.
Reuse
Produkte mehrfach verwenden oder gebraucht kaufen. Das spart Ressourcen und verhindert Abfall.
Repair
Reparieren statt Wegwerfen verlängert die Lebensdauer und reduziert den Müllstrom.
Recycle
Mülltrennung ist wichtig, reicht aber nicht aus. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten auf recyclebare Materialien achten und gezielt Produkte mit nachhaltiger Verpackung wählen.
Fazit
Müll ist ein globales Gesundheitsrisiko. Plastikabfälle verschmutzen Böden, Wasser und Luft, begünstigen Krankheitserreger und führen zu Mikroplastik in unserer Nahrungskette. Die Verantwortung liegt nicht allein bei Politik und Industrie, sondern bei jedem Einzelnen. Mit den R-Regeln – Rethink, Reject, Reuse, Repair, Recycle – lässt sich Müll vermeiden, Gesundheit schützen und die Umwelt langfristig entlasten.