Standort Deutschland
Gute Aussichten auf eine Stelle, Förderungen vom Arbeitgeber, Bildungschancen und eine große Wertschätzung – Dr. Emad Kafaji, Oberarzt in der Dr. Becker Kiliani-Klinik Bad Winsheim, sieht für Mediziner in Deutschland viele persönliche und berufliche Chancen.
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„Ich fühle mich als Europäer“, sagt Dr. Emad Kafaji. Als Sohn einer iranischen Mutter und eines irakischen Vaters, geboren und aufgewachsen in Wien und in Deutschland lebend ist für ihn der Umgang mit unterschiedlichen kulturellen Denk- und Lebensweisen ganz selbstverständlich.
Der 32-jährige Neurologe arbeitet seit Dezember 2012 als Oberarzt in der Dr. Becker Kiliani-Klinik Bad Winsheim. „Ich habe mich bewusst für Deutschland entschieden“, sagt er. „Eine positive Seite hat der Ärztemangel in Deutschland – es gibt so viele offene Stellen, dass sich es sich hier jeder Mediziner aussuchen kann, ob er in der Stadt oder in einer ländlichen Umgebung arbeiten möchte. Es bestehen auch gute Aussichten auf Stellen mit Aufstiegschancen. Ich sehe hier zudem eine große Wertschätzung für Mediziner aus dem Ausland. Man freut sich, wenn sich qualifizierte Kolleginnen und Kollegen in Deutschland engagieren.“
Weitere Vorteile formuliert der junge Mediziner so: „Ärzte aus dem Ausland erhalten oft zahlreiche Hilfen vom Arbeitgeber, so dass sich sie sich schnell in ihrer neuen Umgebung zurecht finden. Dazu gehören Sprachkurse, Unterstützung bei der Wohnungssuche oder auch anteilige Zahlungen der Umzugskosten.“
In seiner Klinik im Herzen Frankens arbeiten Kollegen unter anderem aus der Ukraine, Armenien, Syrien und Rumänien. „Jeder, der aus einer anderen Kultur zu uns kommt, wird herzlich empfangen. Die Kollegen sind gerne bereit zu helfen und unterstützen beim Einstieg in den Arbeitsalltag“, weiß Dr. Kafaji aus eigener Erfahrung. „Wer selbst offen auf andere zugeht, dem begegnet man auch mit Offenheit.“
Wer eine Karriere anstrebt, auch für den sieht Dr. Kafaji in Deutschland den richtigen Standort. „Im Vergleich zu Österreich zum Beispiel gibt es hier keine langen Wartezeiten für Mediziner, die ihren Facharzt machen wollen. Wer zügig fertig wird, kann schneller eine eigene Praxis eröffnen oder auch eher Oberarzt werden.“
Positiv sieht er auch die zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten. „Ich selbst möchte mich demnächst als Sozialmediziner qualifizieren. Hier schätze ich es sehr, dass mich meine Klinik unterstützt.“
Stellen in Deutschland sind begehrt. Die Bundesärztekammer meldete für 2012 einen Anstieg von in Deutschland gemeldeten ausländischen Ärzten im Vergleich zum Vorjahr um 14,8 Prozent auf 32.548 Mediziner. Die stärksten Zuwächse verzeichnen dabei mit 3.015 die Ärztinnen und Ärzte aus den europäischen Staaten – vor allem aus der Europäischen Union mit 2.580. Die meisten ausländischen Ärzte kommen aus Rumänien, Griechenland, Österreich und Polen. 73,3 Prozent aller ausländischen Ärztinnen und Ärzte stammen aus Europa, 18,1 Prozent aus Asien, 4,9 Prozent aus Afrika uns 2,9 Prozent aus Amerika,
Mediziner, die in Deutschland arbeiten wollen, müssen ihr Arztdiplom anerkennen lassen. Zuständig ist jeweils die Landesbehörde, in deren Einzugsbereich sie arbeiten wollen. Fachärzte brauchen die Anerkennung der Landesärztekammern. Eine in einem Land der Europäischen Union, in Norwegen, Island, Lichtenstein oder der Schweiz absolvierte Ausbildung wird automatisch anerkannt.
Ärzte aus dem Ausland müssen zudem nachweisen, dass sie über das gleiche Wissen wie die Absolventen deutscher Hochschulen verfügen. Was diese umfasst, wie man sich auf sie vorbereitet und wo sie abgelegt wird – Antworten auf diese und zahlreiche andere Fragen erhalten Interessierte auf der Internetseite des Marburger Bundes unter: http://www.marburger-bund.de/projekte/auslaendische-aerzte-foreign-physicians/deutsch. Wichtige Fakten liefert auch die Website http://www.anerkennung-in-deutschland.de/html/de/arzt_aerztin.php.
Über Anforderungen und Arbeitsfelder im Gesundheitsbereich informiert zudem die Seite www.kompetenzen-gesundheitsberufe.de. Stellenangebote im Netz stehen zum Beispiel unter www.medizinerkarriere.de/informationen-fuer-auslaendische-aerzte/ oder www.aerzteblatt.de/aerztestellen.
Spezielle Integrationskurse bereiten Mediziner aus dem Ausland auf das deutsche Gesundheitswesen vor. Weitere Hinweise und Anbieter unter valmedi.de.
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